Einzelhändler müssen sich in einer der schwierigsten Zeiten in der Geschichte der Branche mehr bemühen, um die Konsumenten wieder zum Geldausgeben zu bewegen. Das war die Botschaft des berühmten früheren Vorsitzenden und Hauptgeschäftsführers von Bloomingdale’s, Marvin Traub, beim diesjährigen Welteinzelhandelskongress (Word Retail Congress) in Barcelona.

Traub, dem der Verdienst zugeschrieben wird, das US-Kaufhaus in seiner 40-jährigen Laufbahn zu einem der weltweit führenden Einzelhändler gemacht zu haben, sagte dem Kongress, dass „wir in einer Atmosphäre des beständigen Pessimismus leben“, was bedeutet, dass „unser Kunde demotiviert ist“.
„Das Konsumklima hat sich grundlegend verändert, denn die Kunden nehmen eine Neubewertung darüber vor, wie und warum sie Geld ausgeben“, sagte er und fügte hinzu: „Unsere Branche wird von der Angst und dem Schuldgefühl zerfressen, von denen die Konsumenten ergriffen wurden.”

Die heutigen Marktbedingungen stellen „die schwierigste und herausfordernste Zeit dar, mit der sich unsere Branche jemals konfrontiert sah“, erläutert Traub und meinte, dass die Einzelhändler auf die Konsumenten zugehen müssen, indem sie sich mehr bemühen sicherzustellen, dass die von ihnen angebotenen Produkte und Erlebnisse, die Kunden überzeugen, wieder Lust aufs Geldausgeben zu bekommen. „Es herrscht eine veränderte Einstellung gegenüber dem Konsumklima“, sagte er. „Unsere Aufgabe ist es, eine zuversichtlichere Einstellung für unsere Kunden und Geschäfte zu schaffen. Wir leben in einer Welt, in der sich alles rasend schnell verändert und die Einzelhändler müssen reagieren.”

Er sagte, dass der Kundendienst in den Läden viel zu oft schlecht sei, was dazu führt, dass bei nur wenigen Ladenbesuchen Verkäufe erzielt werden. „Wenn ich in Geschäfte gehe, bin ich oft besorgt darüber, wie schlecht einige Mitarbeiter auf die Kunden eingehen.“

Traub mahnte, dass der Luxusmarkt, auf welchem der Erfolg mit Bloomingdale’s aufgebaut wurde, grundlegend umdenken müsse. „In den letzten Jahren sind die Preise für Luxuswaren auf unhaltbare Höhen angestiegen“, warnte er. Er nannte die Zusammenarbeit von Matthew Williamson mit H&M als Beispiel dafür, wie Luxusmarken erschwinglichere Nebenkollektionen entwerfen können, die für eine größere Anzahl Einkäufer zugänglich ist.„In allen Preisklassen brauchen die Einzelhändler heute mehr denn je ein Angebot, das seinen Preis wert ist“, sagte er.

Link zum Welteinzelhandeskongress