Erfahrungsberichte

 

Erlebnisberichte

Mystery Shopper plaudern aus dem Nähkästchen...

 

Hier findet Ihr Erlebnisse und Erfahrungen unserer Mystery Shopper. Die Berichte wurden anonymisiert, d.h. sämtliche Hinweise auf Auftraggeber oder Personen wurden entfernt. Denn für einen Mystery Shopper ist Verschwiegenheit oberstes Gebot.

 

Habt Ihr Besonderes erlebt und möchtet Ihr Eure eigenen Erlebnisse ins Netz stellen? Gerne nehmen Euren Bericht hier mit auf... schreibt einfach eine Mail an berichte@mystery-shopping-info.de!

 

Gentlemans Bericht über Testkäufer

Lightjockeys Bericht "Jeansstore"

Raffzahns Bericht über Mystery Shopping

Mojos Bericht "Tierfutterberatung"

Monikas Bericht über Testkäufer

Mojos Bericht "Discounter"

Stefanies Bericht über Testkäufer

Mojos Bericht "Juwelier"

Miamibeach-Mikes Bericht über Mystery Shopper

Mojos Bericht "Schokolatier"

Cosmopols Bericht über MSM-Germany

Mojos Bericht "Testkauf Hose mit Umtausch"

Lightjockeys Bericht über Concertare

Mojos Bericht "Supermarkt"

Andermanns Bericht "Zustellservice in Deutschland"

Mojos Bericht "Sporthaus"

Neuwirths Bericht "Servicetest Deutschland"

Mojos Bericht "Uhrenkauf"

Mystery-Stefans Bericht "Fast-Food Kette"

Mojos Bericht "Testkauf Herrenanzug"

Mojos Bericht " Druckerberatung"

Mojos Bericht "Fastfood Italienisch"

Mojos Bericht "Fastfoodtester-Test"

Mojos Bericht "Cafebar"

Thombirs Bericht "Baumarkttest mit Beratung "

>>> Andermanns Hotelbericht "*****-Sterne Hotel "

Andermanns Hotelbericht "*****-Sterne Hotel"

 

vielen Dank anandermann für die freundliche Bereitstellung des Berichtes!!!

 

Vorab: Diese ist da erste Mal, dass ich eine Beschwerde über eine Reise schreibe. Natürlich hätte ich auch vor Ort meine Beschwerde der örtliche Reiseleitung vorbringen können, aber ehrlich gesagt: Außerhalb des gebuchten Hotels gab es über Tag so viel - nicht organisiertes- , dass ich es mir erspart habe, einen der kostbaren tage wegen einer Beschwerde vor Ort zu opfern.

Am . Dez. 2003 buchte ich über mein Reisebüro die obige Reise. Ausschlaggebend, erstmals ein All-inclusive Angebot zu buchen, war, dass ich es leid bin, für all die kleinen Extras im Hotel extra zur Kasse gebeten zu werden.

Meine Besorgnis, bei AI in ein Haus der alkoholischen Fröhlichkeit zu gelangen, wurde nicht bestätigt. Vielmehr kam ich mir mit meinen 4 -5 Bieren (0,2 schwach eingeschenkt) 2 großen Gläsern Rotwein zum Abendessen und 2 -3 Schnäpsen schon als kleiner Trunkenbold vor.

Weiter als äußerst positiv ist die Bedienung in der Abendbar zu erwähnen: Immer höflich, immer zuvorkommend! Das, obwohl ich ein Trinkgeld erst am 4. Abend gegeben habe. Erfreulich, dass es in dieser Touristikwelt noch so etwas gibt!

Nun zu den negativen Aspekten des Hauses "Amir Palace": Wohlgemerkt! Immer unter dem Aspekt ***** Sterne! Nicht ein freundlich geführtes Familienhotel, nein ***** in Worten : F Ü N F Sterne.

Die Ankunft, das sollte im Hotelgewerbe doch so etwas wie das kleine EINMALEINS sein, war die erste Enttäuschung: Mein Koffer und meine Golftasche hatten keinen Platz im Kofferraum des Jeeps, der insgesamt 5 Gäste vom Flughafen abholte. Also, auf das Dach - kein Problem. Dass aber der Hausdiener hinter der Glastür so lange wartete, bis ich mit Hilfe des Fahrers meinen Koffer und die Golftasche vom Dach des Jeeps geholt, und mich auf den Weg zur gläsernen Eingangstür gemacht hatte, das war schon enttäuschend! Sollte im Zeitalter des Handys - und in Tunesien scheint man so etwas wie Weltmeister im Handy-Telefonieren zu sein- sollte es in diesem Zeitalter nicht möglich sein, dass in einem ***** Haus der Page/Hausdiener oder sonst jemand den Gästen mit dem Gepäck zur Hand geht? Das Ganze bei einer Belegung von ca. zehn Prozent.

Der Empfang: Sorry, im richtigen Leben bin ich Beamter. Wenn ich meine Kunden so begrüßen würde, wie ich im Amir Palace (nicht vergessen *****Sterne) begrüßt wurde, würde ich mich schämen. Jeden Tag!

Das Wort "bitte" ist doch auch in einer fremden Sprache leicht! Oder? Ein Lächeln kostet doch nichts! Oder?

Meine Frage nach dem Golfplatz wurde mit einem barschen: "Sie müssen mit Taxi fahren, ca. 5 Minuten nach Palm Links Golf Course" abgetan. Meine weitere Frage nach einem Golfshuttle wurde mit einem unwirschen Kopfschütteln quittiert.

Kein Hinweis auf den freundlichen Herrn vom Flamingo Golf Course, der jeden - wirklich jeden! - Abend eine Stunde in der Hotelhalle abgesessen hat. Leider habe ich ihn erst am dritten Abend entdeckt, als ich bereits 5 Greenfees auf Palm Links gebucht hatte! Auf meine Frage nach einem Shuttle die freundliche Antwort: "Wir versuchen, die Gäste zusammen zu uns zu bringen, wenn möglich, aber nicht kann versprechen!" Dazu ein freundliches Lächeln. Erfreulich, dass es in dieser Touristikwelt noch so etwas gibt!

Das Essen, die Mahlzeiten, die Verpflegung: Da ich vorrangig wegen des Golfspielens nach Tunesien geflogen bin, habe ich das Mittagessen bis auf einen Tag ausfallen lassen.

Das Frühstück: Es war schon verwunderlich: Vier große, nein riesige Schalen Marmelade - jeden Morgen voll gefüllt! Gegen Ende der Frühstückszeit zu einem Drittel geleert. Gast kommt ins Grübeln. Wenn das Personal jeden Tag so viel Marmelade isst? , Verwendet man die Reste vielleicht für irgendwelche Leckereien fürs Dessert? (Nein, dazu später)

Füllt man jeden Morgen die Schale wieder voll, zu dem Rest von gestern wieder einen großen Klacks dazu? Oh, oh! Wie lange geht das gut? Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich bin ein absoluter Gegner davon, Lebensmittel zu vergeuden. Einen Tag eine große, den nächsten Tag eine mittlere, den dritten Tag eine kleine Schale, das wäre doch die Lösung! Wenn einem Gast einmal ein Brotkrumen in die Marmelade fällt, nicht auszudenken, das ganze Hotel mit Marmeladenverstimmung.

Mögen Sie Halbgefrorenes? Ich bin ein Fan davon! Wir befinden uns ja im *****Sterne Haus! Halbgefrorene Tomaten kannte ich noch nicht. Ich hab mir das "Vergnügen" auch nur einmal gegönnt. Der Geschmack von an der Sonne gereiften Tomaten wird durch Einfrieren völlig abgetötet. Weiß man so etwas in einem *****Haus nicht? Dabei ist es doch nun wirklich keine Arbeit, 20 oder 30 Tomaten zu waschen, zu vierteln und auf das Büfett zu stellen. Und d i e kann man nun wirklich guten Gewissens zur nächsten Mahlzeit wieder servieren!

Ganz im Gegensatz zu den sonstigen Salaten! Vier bis fünf Mahlzeiten hatte eine große Schüssel schon Dienst zu tun, bis sie dann ganz zur Neige gegangen war und durch eine neue - selbstverständlich halbgefroren, zumindest meistens.

Das Essen selbst: In der früheren DDR gab es das Wort "Sättigungsbeilage!" Damit ist alles gesagt. Immer wieder daran denken: Wir befinden uns in einem *****Haus. Wenn Sie es wünschen, führe ich das Thema weiter aus.

Thema Dessert: Der Eisstand war sehr abwechslungsreich: mal war das rosa Eis rechts in der Truhe, mal in der Mitte, mal links, genauso wechselten das braune und das grüne Eis ihren Platz in der Truhe. Bei der geringen Gästezahl muss die Portionsschale wohl eine Halbwertszeit von ca. 10 Tagen gehabt haben. Nach den Erfahrungen, von denen mir ein deutscher Kollege von der Nahrungsmittelüberwachung berichtet hat, habe ich dankend verzichtet.

Süßspeisen: Immer vorne den ersten Tag ein großer brauner Kloß: Mousse au Chocolate, den nächsten Tag ein mittlerer Kloß, den dritten Tag ein kleiner. Dann wieder ein großer, ein mittlerer, ein kleiner! Ich konnte nicht widerstehen. Aber mein Bedarf an Mousse au Chocolate ist erst einmal gedeckt! Weihnachten gibt es bei mir Sorbet vom Granatapfel und gebackene Feigen. Ganz einfach! Im ***** Haus muss man die Feigen natürlich nicht flambieren, das wäre zuviel des Guten! Ein wenig Abwechslung: Fünf Sterne, jeden Tag einen anderen Nachtisch.

Ja dann waren da noch die Früchte: Auf den Märkten in Kairouan und Mahdia habe ich gelernt, dass in Tunesien doch außer Orangen und Datteln andere Früchte wachsen, als die, die jeden Abend im *****Amir Palace angeboten wurden.

Womit wir dann beim Thema Service wären: ***** : das erfordert geschultes Personal, Oder? Zumindest den festen Willen, das Personal zu schulen. Dem Personal ist dieses Manko nicht anzulasten, ich denke die Leitung des Hauses ist gefragt. Was sagen sie zu folgendem Vorfall? :

Gast G.-G. kommt morgens frohgemut - gleich ist ja Golf, was gibt es Wichtigeres? - in den Speisesaal, strebt zu seinem Tisch, sieht den Bereichskellner, versucht ihn freundlich mit einem Kopfnicken zu grüßen. Der ruft - brüllen wäre zu hart, denn er unterhält, oder zankt er sich lautstark mit einem Koch. Er ruft also über fünf Tische hinweg: "Kaffee?" Gast G.-G. H. nickt, denn rufen oder gar schreien, das ist ihm zutiefst zuwider. Zumindest in dieser Situation! Der Kellner setzt seine Unterhaltung unbekümmert fort. Der Oberkellner wird offensichtlich angelockt, kommt an G.-G.s Tisch vorbei, wirft einen prüfenden Blick darauf, stellt offensichtlich nicht fest, dass der Kaffee fehlt, hastet fünf Tische weiter, mischt sich in die Unterhaltung Koch vs. Kellner ein, noch lauter, noch intensiver, noch hektischer.

Rettung naht! Der Herr Hoteldirektor! Die Hände tief in den vom laufenden Händehineinstecken ausgebeulten Hosentaschen seines ehemals schicken Anzugs schreitet er zwischen den Tischreihen daher, eine Mischung aus Gary Cooper und Jerry Lewis. Richtung Gesprächstumult.

Er schafft alle drei! Sowohl in Lautstärke, als auch in Redegeschwindigkeit. Welcher Direktor hat es nötig, sich um das Wohl seiner Gäste zu kümmern? Schließlich ist er ja Direktor. Der Kaffee? Welcher Kaffee?

Zur Ehrenrettung muss ich sagen, dass der Kaffee doch noch kam. Nachdem ich in aller Ruhe - bis auf die wichtige, lebhafte und lautstarke Unterhaltung im Hintergrund - ein Brötchen mit Käse - ohne geeiste Tomaten, verputzt hatte, machte ich mich auf den Weg, mir eine Portion Rührei zu holen. Rührei, dabei kann auch ein *****Koch nichts falsch machen! Just in diesem Moment nahm der Kellner Anlauf mit dem Kaffee, kurvte um die fünf Tische herum und schwang mit n i c h t geübtem Schwung die Kaffeekanne auf meinen Tisch. Platsch! Eine halbe Tasse Kaffee auf dem Tischtuch! Ich bin mir nicht sicher: Wechselt man in einem ***** Sterne Haus die Tischdecke nach einem solchen Vorfall? Bei mir zuhause stellt sich diese Frage nicht. Wir essen von Resopal. ;-)

Tisch decken: das hat was mit Tischdecken zu tun!

War mir doch an einem anderen Abend das Malheur geschehen, dass ich, an meinem Hosenbein vorbei, zwei Kleckse Tomate (gratiniert - kaum vorstellbar, dass sie noch geeist sein konnten) auf den Boden fallen ließ. Dazu einen der Kerne aus den fünf Datteln, die ich mir zusätzlich zu dem Mousse au Chocolate jeden Abend als Frucht genehmigte.

Es geht nichts verloren! Am nächsten Morgen lag der Dattelkern noch genauso wie am Abend zwischen den beiden Tomatenklecksen. Unangetastet! Einen Vergleich mit zuhause trete ich ungern an. Da leckt unser Hund so etwas auf. Unaufgefordert!

Am Abend war dann wieder alles in Ordnung - unter dem Tisch. Auf dem Tisch auch! Welcher dienstbare, sparsame Geist, hatte den Tisch wohl so liebevoll gedeckt? Auf dem großen Kaffeefleck, da, wo ich immer die Kanne abgestellt hatte, war liebevoll der Beistellteller dekoriert worden, auf den beiden anderen Flecken Salzfass und Blumenvase. Wirklich sehr liebevoll den Tisch gedeckt.

Dies alles wäre noch kein Grund diesen Brief zu schreiben, man ist ja geduldig!
Nein, der wahre Grund war eine Sache, auf die ich keinen Anspruch habe, die sich aber nach Treu und Glauben hätte anders regeln lassen.

Vorgeschichte: Der Flugplan Ihres Carriers, so nennt man die Fluggesellschaft doch, bescherte mir einen zusätzlichen Urlaubstag. Dank des Abflugs um 5.20 Uhr konnte ich am Anreisetag schon um 12.00 Uhr auf dem Golfplatz sein. Abreisetag Abflug 21.15 Uhr; Abholung ab Hotel 19.00 Uhr. Somit ein ganzer Golftag gewonnen. Danke dafür.

Ich hatte für mich folgende Planung: Nach dem Frühstück, so gegen 10 Uhr zum Golf, gegen 15 Uhr zurück, gemächlich Koffer Packen, duschen, gegen 17 Uhr das Zimmer verlassen, ein oder auch zwei letzte Bier(e) an der Bar – an der mit der freundlichen Bedienung -, dann wäre es fast 19 Uhr Abholung zum Flughafen. Ich hatte bei ca. 10 Prozent Belegung keine Veranlassung, zu glauben, dass dies nicht klappen würde.
Als höflicher Mensch suchte ich am Mittwoch vor dem Abendessen die Rezeption auf, um dies zu klären. Es wäre mir wirklich nicht angenehm gewesen, (das ist ausnahmsweise nicht ironisch gemeint!) wenn das Zimmer für den nächsten Gast geputzt wäre und ich Dusche und Toilette noch einmal benutzt hätte. Ich trug mein Anliegen im festen Glauben, dass es kein Problem sei, dies zu verwirklichen, vor. Zehn Dinar Trinkgeld hatte ich bereits in der Hosentasche!

Der Herr Direktor stand in der Nähe, sprang auf mich zu – erstaunlich, wie behände er das mit den Händen in den Hosentaschen schaffte – und belehrte mich, dass ich ja nur ein Recht auf die Benutzung des Zimmers bis zwölf Uhr habe. Kein Problem! Bei einer Belegung vom 5o Prozent, könnte die Zimmerverteilung vielleicht problematisch werden. Aber bei 10 Prozent? Vielleicht bei starken Ankünften am Freitag 20 Prozent? Er beschied mich damit, dass ich am Freitag morgen ja noch einmal nachfragen könne.

Obwohl mit Bittstellen eigentlich zuwider ist, fragte ich doch am Freitag früh noch einmal nach: „kann ich das Zimmer heute Nachmittag behalten?“ Die wenig freundliche Dame an der Rezeption klopfte mit der eine Hand auf den Tresen, hielt die andere auf und forderte: „Zwanzig!“ Wobei ich nicht erkennen konnte, ob sie Dinar oder – als Trinkgeld – Euro meinte. Ich verzichtete dankend, packte meinen Koffer weitgehend zusammen, fuhr zum Golf, gab nach der Golfrunde für die „Zwanzig“ den Greenkeepern einen aus, bekam ein herzliches und freundliches „Dankeschön“, duschte im Golfclub, fuhr ins Hotel zurück, packte im Baggage-Room meinen Koffer und setzte mich in die Halle.

Da noch über zwei Stunden Zeit bis zur Abholung zum Flughafen waren, verblieb noch ausreichend Zeit, diesen Brief auf meinem Laptop zu schreiben.

Ach ja, ich habe in dieser Zeit einen Kaffee getrunken. Als ich diesen bezahlen wollte, eröffnete mir der Kellner, dass das nicht möglich sei, da: „Zimmer ist von heute morgen bis Dienstag leer“. Den Kaffee schulde ich noch.

Als ich dann von einem Kleinbus abgeholt wurde, stand dort jemand in einem grauen Anzug und meinte missmutig: Auf Wiedersehen!“. Die Hände hat er nicht aus den Hosentaschen genommen.

Fazit: Eine riesige Eingangshalle mit einem nachträglich eingebauten Panorama-Lift macht allein noch kein *****Sterne Hotel aus.

Wenn im Katalog nicht der Satz stehen würde: „ In der Nähe befinden sich einige Golfplätze“ sondern der richtige Hinweis: Golfplätze sind in 5 min mit dem Taxi erreichbar“, hätte ich dieses Haus nicht gebucht. Der Hinweis, der z. B. beim Hotel Houda fehlt: „Genau gegenüber Golfplatz Palm-Links, Golfplatz Flamingo in 10 Minuten mit dem Taxi erreichbar.“

Ich hoffe, Sie können den Herrn Hoteldirektor dazu bewegen, seine Hände aus den Hosentaschen zu holen und eine Stellungnahme zu schreiben.