Starbucks coffee too slow

Aug 17th, 2009 | By testkauf | Category: allgemeine Infos
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Starbucks-Mitarbeiter vertrödeln zu viel Zeit. Ein Effizienzteam zeigt den Beschäftigten nun, wie sie sich nach den Bohnen zu bücken haben. Eine Hauptrolle spielt dabei Mr. Potato Head.

Tara Jordan, Chefin des Starbucks-Cafés in Oregon City, erinnert sich noch genau, wie plötzlich diese Frau bei ihr in der Tür stand, sich als Mitglied des “Effizienzteams” vorstellte und dann in ihre Tasche griff, um aus selbiger eine Stoppuhr und einen Mr. Potato Head hervorzuholen.

starbucks-cup

Ein Mr. Potato Head, amerikanische Kinder wissen das, ist eine Plastikspielfigur, die aus einigen wenigen Teilen besteht, welche wie ein Puzzle zusammengefügt werden. Auf der Verpackung steht: “Vorschulalter”.

Die Frau aus dem Starbucks-Effizienzteam also verstreute die Einzelteile über die Tische des Cafés, zückte ihre Stoppuhr und wies Tara Jordan an, den “Kartoffelkopf” zusammenzubauen. Beim ersten Mal brauchte Jordan eine Minute für die Übung. Gut zwei Stunden später, beim x-ten Versuch, waren es noch 16 Sekunden.

Die Großinitiative zeigt zweierlei

Eine Effizienztruppe nimmt sich jede der rund 11.000 US-Filialen vor Erfahrungen wie Tara Jordan machen derzeit Zehntausende Starbucks-Mitarbeiter in den gesamten USA. Schuld daran trägt ein Mann namens Scott Heydon, seit vergangenem Jahr offizieller “Vice President of Lean Thinking” bei der weltgrößten Kaffeehauskette. Wie das “Wall Street Journal” (”WSJ”) berichtet, klappern Heydon und seine zehn Mitarbeiter starke Effizienztruppe seit Monaten jede der rund 11.000 US-Filialen ab, um die Arbeitsprozesse zu optimieren. Die Großinitiative von Starbucks zeigt zweierlei: Zum einen, wie verzweifelt Unternehmen in der Krise versuchen, ihre Kosten zu senken. Und zum anderen, wie absurd es dabei manchmal zugeht - zumindest vordergründig.

Arbeiten sei das eine, sinnloses Hin- und Herrennen das andere, sagt Heydon. Ob der Gang vom Lager zur Gebäckauslage, das Reichen eines Cappuccino über die Theke oder das Bücken nach den Kaffeebohnen - Heydons Leute hinterfragen jeden Arbeitsschritt. Ryan Dobbertin, Leiter eines Starbucks in Chicago, zeigt sich begeistert: Seit der Visite des Effizienzteams stünden die Bohnen in seinem Café nicht mehr unter, sondern auf der Theke. Zudem ertönt nun alle acht Minuten ein Signal, das den Mitarbeitern bedeutet, neuen Kaffee zu machen. Die Wartezeiten der Kunden hätten sich verkürzt, sagt Dobbertin, die Zahl der Bedienvorgänge habe um neun Prozent zugelegt.

Dobbertins Euphorie wird freilich nicht von allen Starbucks-Mitarbeitern geteilt. Einige klagten gegenüber dem “WSJ”, dass sie sich zu “Kaffeeautomaten” degradiert fühlten, andere glauben, dass die Beziehung zu den Kunden unter den neuen Vorschriften leide. Auch der Effizienzgewinn selbst ist mitunter überschaubar: Am Drive-Through-Fenster von Tara Jordans Filiale in Oregon warteten die Kunden früher im Schnitt 25 Sekunden. Nun sind es 23.

(Quelle: ftd.de)

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One comment
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  1. Ich finde prinzipiell ist so etwas wirklich eine sehr gute Idee. ich hasse auch ncihts mehr, als wenn irgendetwas wesentlich effizienter ablaufen könnte. Allerdings besteht bei solchen Firmenprogrammen doch glaube ich schon die Gefahr, dass über lauter solche Vorschriften der einzelne mitarbeiter verloren geht und alles einfach nur noch in Quoten gemessen wird. Einen kleinen Crashkurs in Sachen Effizienz könnte meine Starbucksfiliale aber durchaus auch mal bekommen, wie ich finde.

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